Galleries
Loading ()...
-
15 images
-
35 imagesGlücksritter In Georgia, a whole village is living off coins thrown out of car windows by superstitious motorists. This rather extraordinary source of income is owned to a local farmwoman. Yet, a new highway is threatening this good fortune. The village of Igoeti is located right next to the heavily trafficked transit route connecting Turkey with the Caspian Sea. Travelers hold the village dear because of its small chapel at the edge of town dedicated to Saint Georg - dragon slayer and knight. It’s said, a donation in form of a small amount of money to the patron saint ensures a safe journey. Since the chapel of Saint Georg is located directly in a turn of the E60, motorists -at full speed- just throw their small change on the asphalt. On the roadside, armed with long wooden sticks, the knights of the coin readily await their little treasures. Mounted to the end of their sticks magnets are fixed with the help of wires. As soon as someone has thrown some coins, they rush to capture their share. However, until 2008 the villagers didn’t see anything of their proverbial bonanza. Under soviet rule the state collected the coins, after its demise “The Black Guys” – a paramilitary group – claimed their right to the profit, leading to violent clashes between them. Nino Chaduneli, a 64 year old widowed farmwoman was upset by the fact, that the Help of her knightly saint wasn’t received by those who needed it most. Confidently she went to the court and fought for the right of the villagers to collect the money. For the first time in 60 years, the townspeople benefited from the motorists’ veneration to their saint. Consequently, the community elaborated a plan, regulating the collecting times for all the village’s families. On good days up to 200 Gel were lying on the road, corresponding to a local teacher’s monthly salary. Few weeks after these pictures were taken the new highway was ready. After only three years, the villager’s source of income has stopped flowing. GERMAN: Glücksritter Ein ganzes Dorf in Georgien lebt von den Münzen, die abergläubische Autofahrer aus dem Fenster werfen. Zu verdanken hat das Dorf diese ungewöhnliche Einnahmequelle einer Bäuerin. Doch nun bedroht eine neue Autobahn dieses kurze Glück. Igoeti liegt an der stark befahreneren Transitroute zwischen der Türkei und dem Kaspischen Meer. Unter den Reisenden ist das Dorf wegen der Kapelle am Ortsrand bekannt. Geweiht ist sie dem Heiligen Georg, dem Drachentöter und Ritter. Eine Geldspende soll für eine sichere Reise sorgen. Da die Kapelle direkt an der E60 liegt, werfen die Autofahrer ihr Geld bei voller Fahrt auf den Asphalt. Am Straßenrand warten Münzritter mit Magneten an langen Holzstöcken auf ihr Glück. Bis 2008 sahen die Dorfbewohner von dem Geldregen nichts. Nino Chaduneli, eine 64-jährige verwitwete Bäuerin störte sich daran, dass diejenigen, die diese Hilfe am nötigsten hatten, leer ausgingen und zog vor Gericht.
-
24 imagesBilder des Nachkrieges Politische Denkmale im ehemaligen Jugoslawien Noch heute herrscht quer durch alle Volksgruppen des ehemaligen Jugoslawien ein enorm starker Glaube, für die richtigen Ziele gelitten zu haben. Dieser Glaube zeugt vom tiefen Bedürfnis nach Legitimation; er wirkt sinnstiftend, spendet Trost und schenkt das Gefühl von Zusammengehörigkeit. Gleichzeitig aber verstärkt er die Bildung von Feindbildern und zementieret die Abgrenzung unter den Volksgruppen. Von dieser Zementierung in den Köpfen geben die Kriegsdenkmäler der verschiedenen Volksgruppen eindrucksvoll Zeugnis. Es ist erschreckend und faszinierend zugleich, wie ähnlich die Rituale und Bedürfnisse der Menschen sind, die zu den Denkmalen pilgern, als würden ihnen diese steinernen Kolosse die beruhigende Gewissheit vermitteln, auf der richtigen Seite gestanden zu haben. Im ehemaligen Jugoslawien sind die politischen Denkmale zu Zufluchtsstätten perspektivloser Menschen geworden, um dort gemeinsam ihre Biographien zu feiern und zu bestätigen. Es sind Monumente der Identifikation und Abgrenzung, die das fehlende Verständnis für die andere Volksgruppe in Stein meißeln und eine fortdauernde Gegnerschaft befördern – es sind Orte, zu denen die Menschen aus dem Grau ihres Alltags fliehen, um dort in ihre eigene Wahrheit einzutauchen. Vermutlich wird die Glorifizierung und Verklärung der Vergangenheit solange andauern, bis die Gegenwart den Menschen neue Perspektiven aufzeigt.
-
9 images
-
59 images
-
8 imagesMeine Augen zu öffnen fällt mir schwer. Sie wollen noch länger geschlossen bleiben. Doch es ist Zeit. Flaues Licht und kalte Luft strömen durch das Fenster. Berühren meine Haut – meine Seele. Wie spät wird es wohl sein? Vier? Halb vier? Ich trete auf die Straße – leer und ruhig – ungewöhnlich für Indien. Die Staße entlang. Vorbei am Restaurant, am Kino, mit den Bollywood Filmen, mit den handbemalten grellen Filmplakaten. Die Haut der Frauen mit schwarzer Farbe übermalt. – Dies ist der muslimische Teil der Stadt. Ein Teestand hat bereits geöffnet. Ein Tee und ein Keks kosten vier Rupies. Blicke von überall. Ich wende mich ab. Gehe zum Seiteneingang des Marktes und klettere durch das kaputte Stahlgitter. Es ist duster und nur schwer kann man erkennen. Der noch geschlossenen neuer Markt mit Blumen, Stoffen, Obst, Gewürzen. Um den alten Markt herumgebaut. Den Schlachthof und Fleischmarkt. Ich trete aus dem neuen Markt heraus in den alten Kolonjalbau der Briten. Der Geruch wieder unverwechselbar undefinierbar. Der Geruch des Blutes, des Schweißes, der Verwesung, des Kotes. Der Geruch der Lebenden, der Toten. Im Markt brennt Licht. Ich höre Stimmen von Menschen und Laute von Tieren. Eine Stufe, ein Schritt und ich betretet. Und bin in dieser Welt. Männer schlafen auf Steintischen und Holzbänken – zusammengerollt. Vorbei an den Männern. Vorbei an angebundenen Schafen. Vorbei an dem Haufen Büffelhörnern indem Ratten fressen. Vorbei an den Kindern die sich an ihren Vater kuscheln und auch noch nicht aufstehen wollen. Ein anderer Gang – mehr Menschen. Ein Mann erkennt mich. – Ich bin schon öfter hier gewesen. Diese Woche kam ich täglich – alle 2 Stunden – fotografierte. Er ruft mir lachend etwas zu und winkt mich her, will mir Etwas zeigen. Seine Katze hat junge bekommen. Hat ein Nest nahe der Schlachtbank bezogen. Sie will nicht gestört werden. Ich gehe auf das Ende der Halle zu, an den Stand an dem Ranshi lebt. Er spricht kaum Englisch. „How are you?“ „Tired“ Reicht mir Tee. Will mir etwas erzählen, doch es gelingt ihm nicht – ich verstehe ihn nicht. Könnte ich doch nur mehr Sprachen sprechen. Sprache gegen das Nichtverstehen. Ich mache Fotos. Ranshit trinkt den Tee. Stellt die Tasse ab. Bückt sich, holt eine Ziege aus dem Käfig der sich unter der Schlachtbank befindet, auf der seine Verwandten noch schlafen. Er packt sie an den Beinen, wirft sie um, drückt den Kopf zurück, schneidet die Kehle durch. Die Ziege zuckt noch ein paar mal. Versucht sich zu wehren, in den Augen erst Angst, dann Gewissheit. Erkennt die Ausweglosigkeit und ergibt sich in ihr Schicksal. Nun bewegt sie sich kaum noch – wie die schlafenden Männer auf den Bänken über ihr. Der Tod kommt schnell. Unspektakulär. Kein großes Ereignis. Kein Blitz. Kein Donner. Kein Tosen. Nur ein Zucken. Stille. Lehre. Schlichte Nichtexistenz. Die Welt steht deswegen nicht still. Alles geht weiter. Ohne davon Notiz zu nehmen. Ohne Inne zuhalten. Ohne zu trauern. Ohne Interesse.
-
4 images
-
107 images
-
25 images
-
22 images
-
1 gallery